Sonntag, 10. April 2022
Öhringen RÖMISCHES Schweißbad (Römisches Militärbad) Kupferstich 18.Jhdt G.I. Ostertag excud. Lind. collection HELM&HELM sammlung Lind ach on Lined en street SCARCE & CURIOUS Peter Helm Lindach
Öhringen Römisches Schweißbad (Römisches Militärbad) Kupferstich 18.Jhdt G. I. Ostertag excud.(it) Lind. collection HELM&HELM sammlung Lind ach on Lined en street SCARCE & CURIOUS PeterHelmLindach
ARCHEOLOGY OEHRINGEN MILTARIA
cf. DEUTSCHE LIMES KOMMISSION SEITE 17
Chr. E. Hanßelmann: Beweiß, wie weit der Römer Macht, in den mit verschiedenen teutschen Völkern geführten Kriegen, auch in die nunmehrige Ost-Fränkische, sonderlich Hohenlohische, Lande eingedrungen. Schwäbisch Hall 1768
Chr. E. Hanßelmann: Fortsetzung des Beweißes, wie weit der Römer Macht, in denen mit verschiedenen teutschen Völkern geführten Kriegen, auch in die nunmehrige Ost-Fränkische, sonderlich Hohenlohische, Lande eingedrungen. Schwäbisch Hall 1773
https://docplayer.org/83049592-Hans-ulrich-nuber-limesforschung-in-baden-wuerttemberg.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Ernst_Hanßelmann
https://www.abebooks.com/Christian-Ernst-Hanßelmanns-Beweiß-weit-Römer/30947376944/bd
https://www.abebooks.co.uk/Christian-Ernst-Hanßelmanns-Beweiß-weit-Römer/30947376944/bd
Öhringen Schweißbad (Militärbad) Kupferstich 18.Jhdt Ostertag Lind. collection HELM&HELM sammlung Lind ach on Lined en street SCARCE & CURIOUS
Hanßelmann und
Ringler, fanden Stempel der in Mainz stationierten 22. Legion und der in Öhringen nachgewiesenen 1. Kohorte der Helvetier sowie einer Numerus einheit „Brit
Cal…“
Die von Hanßelmann in seinem
Buch „Fortsetzung des Beweißes …“ beigegebene Darstellung
des „Schweißbades“ war für seine Zeit vorbildlich.
Der Vergleich
mit den Angaben im Text macht
allerdings deutlich, dass der
hübschen Vignette ein
eher skizzenhaftes Original zugrunde
gelegen haben muss.
Norden ist links.
Hanßelmann und
Ringler, fanden Stempel der in Mainz stationierten 22. Legion und der in Öhringen nachgewiesenen 1. Kohorte der Helvetier sowie einer Numeruseinheit „Brit
Cal…“
Öhringen RÖMISCHES Schweißbad (Römisches Militärbad) Kupferstich 18.Jhdt G. I. Ostertag excud. Lind. collection HELM&HELM sammlung Lind ach on Lined en street SCARCE & CURIOUS
cf.
G.I.OSTERTAG Chalcograph Lind(au) 1750 Portraitkupferstich eines Geistlichen aus Lindau Sammlung Rijksmuseum Amsterdam
<>
Eberbach Peter Helm Lindach
peter.helm@polygraphicum.net
DER LIMES 13 / 2019 Heft 2, Seite 17
Die Baustruktur am westlichen Rand des Öhringer Bades erbrachte –
nicht untypisch für Latrinen – relativ viel Fundmaterial, u. a. eine
Gemme aus feurig rotem Karneol. Sie zeigt den Gott Neptun. In der
Linken hält er den Dreizack, in der Rechten einen Fisch. Karneol gilt
auch als Heilstein.
Im Jahr 1770 stieß Christian Ernst Hanßelmann,
Hohenlohischer Hofrat und Pionier der frühen
Limes forschung, nach mehrjährigen Kampagnen
in seinem Wohnort am westlichen Rand der römischen Ansiedlung auf die Reste eines interessanten Gebäudes. In seinem ausführlichen Grabungsbericht spricht er es als römisches laconicum oder
„Schweißbad“ an. Einen Lageplan blieb er schuldig, vielmehr umschrieb er die Position der Ruine
mit „über 200 Schritt südlich des Bürgkastells“
und gab die damaligen Grundstücksbesitzer an.
Das Wissen um die genaue Verortung des Fundplatzes ging jedoch in den folgenden Jahrzehnten
verloren.
Fast hundert Jahre nach Hanßelmann wurde 1861
der Bahndamm für die Verbindung Heilbronn–
Öhringen gebaut, er durchquerte im westlichen
Stadtgebiet auch das Gelände zwischen Bad und
Kastell. Auf dem Grundstück direkt südlich der
neuen Schienen stieß Bahnmeister Ringler 1878/
1879 bei der Einrichtung einer Baumschule auf
eine Hypokaustanlage und barg gestempelte Ziegel. Seine genaue Dokumentation war zwar verschollen, jedoch vermutete die Reichs-Limeskommision (RLK) bei ihren Tätigkeiten in Öhringen
dreizehn Jahre später, dass es sich wohl um Überreste des von Hanßelmann untersuchten Kastellbades gehandelt haben dürfte. Die RLK selbst deckte
östlich der Baumschule eine Mauer auf, die „vielleicht auch noch zu der [Bade]anlage gehört hat“.
Weiter südlich suchte man vergebens und schloss
daraus, dass die von Hanßelmann angegebene
Länge des Gebäudes von mehr als 30 m „übertrieben“ sein musste. So konnte in der Publikation im
„Limeswerk“ ORL nur eine neu interpretierte Version des alten Hanßelmann-Grundrisses präsentiert werden, die jedoch mit vielen Fragen behaftet
blieb.
In den folgenden gut 100 Jahren hat man bei verschiedenen Gelegenheiten versucht, das Bad wiederzufinden. Doch die Suche blieb vergeblich. So
kam der Verdacht auf, dass die Reste des Gebäudes
unbemerkt zerstört worden wären, entweder bereits im Nachgang der Grabungen, beim Bahnbau
oder bei der Errichtung des Städtischen Schlachthofes östlich des Ringlerschen Bahngeländes im
Jahr 1912. Immerhin hatte man dabei ausgebrochene Steine angeblich gleich waggonweise abgefahren.
Die Wende kam im Jahr 2016 mit dem Abbruch des
alten Schlachthofes und den Plänen für eine neue
innerstädtische Wohnanlage. Das Landesamt für
Denkmalpflege begleitete zunächst die Rückbauarbeiten, mit negativem Ergebnis. Erst als die neue
Baugrube ausgehoben wurde, kam in der Südwestecke, und zwar mehr im Profil als in der Fläche, die erste römische Mauer zutage. Ihr Verlauf
deckt sich wohl mit der Mauer, die damals durch
die RLK freigelegt worden war. Deutlich wurde
auch, dass wesentliche Bereiche des Baus auf dem
westlich anschließenden Gartengrundstück liegen
mussten. Es ist die alte Parzelle der Bahn! Die daraufhin hoffnungsvoll unternommenen geophysikalischen Messungen im Sommer 2017 führten jedoch ins Leere. Trotz Einsatz verschiedener Methoden (u. a. Georadar) blieben interpretierbare
Ergebnisse aus. War der Bau hier bereits völlig zerstört?
D
Die Baustruktur am westlichen Rand des Öhringer Bades erbrachte –
nicht untypisch für Latrinen – relativ viel Fundmaterial, u. a. eine
Gemme aus feurig rotem Karneol. Sie zeigt den Gott Neptun. In der
Linken hält er den Dreizack, in der Rechten einen Fisch. Karneol gilt
auch als Heilstein.
DER LIMES 13 / 2019 Heft 2 , Seite 17
cf.
DEUTSCHE LIMES KOMMISSION Seite 17
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